(Deutsch) SW #115 – Tschick

Es riecht nach Blut und Kaffee.

Wolfgang Herrndorf, “Tschick”

(Deutsch) SW #107

Kurz vor seiner Abreise lernte er den berühmten Georg Forster kennen, einen dünnen, hustenden Mann mit ungesunder Gesichtsfarbe. Er hatte mit Cook die Welt umrundet und mehr gesehen, als irgendein anderer Mensch aus Deutschland, jetzt war er eine Legende, sein Buch war weltbekannt, und er arbeitete als Bibliothekar in Mainz. Er erzählte von Drachen und lebenden Toten, von überaus höflichen Kannibalen und Tagen, an denen das Meer so klar war, das man meinte, über einen Abgrund zu schweben, von Stürmen, so heftig, dass man nicht zu beten wagte. Melancholie umgab ihn wie ein feiner Nebel. Er habe zu viel gesehen, sagte er. Eben davon handle das Gleichnis von Odysseus und den Sirenen. Es helfe nichts, sich an den Mast zu binden, auch als Davongekommener erhole man sich nicht von der Nähe des Fremden. Er finde kaum Schlaf mehr, die Erinnerungen seinen zu stark. Vor Kurzem habe er Nachricht bekommen, dass sein Kapitän, der große und dunkle Cook auf Hawaii gekocht und gegessen worden sei. Er rieb sich die Stirn und betrachtete die Schnallen seiner Schule. Gekocht und gegessen, wiederholte er.

Er wolle auch reisen, sagte Humboldt.
Foster nickte. Mancher wolle das. Und jeder bereue es später.
Warum?
Weil man nie zurückkommen könne.

Daniel Kehlmann, “Die Vermessung der Welt”

(Deutsch) SW #106

Flirting in German is a bit like bulldozers making love

@NeinQuarterly

(Deutsch) SW #61

Jedes Wort, ehe es sich von mir niederschreiben lässt, sieht sich zuerst nach allen Seiten um.

Franz Kafka

(Deutsch) SW #35

Man gewöhnt sich an allem, auch am Dativ