uwe behrens berlin mordkommissar tatort schauen

Tatort Berlin – dieser Mann ist ein echter Mordermittler

uwe behrens berlin mordkommissar tatort schauen Das ist Uwe Behrens. Er schaut gerade in der Kreuzberger Kneipe Yorckschlösschen den neuen Berliner Tatort „Gegen den Kopf“. Behrens schaut eigentlich keinen Tatort, früher mal, ja, als Schimanski noch im Ruhrpott ermittelte, das hat er gesehen. Aber heute lieber andere Serien. Und als er noch ein Kind war, gab es für ihn nur einen Pflichttermin: Aktenzeichen XY … ungelöst. „Das war wohl prägend“, sagt er. Denn Behrens ist Ermittler bei der fünften Berliner Mordkommission.

Er hat direkt nach dem Abitur bei der Polizei angefangen. Das war im Oktober 1987. Drei Jahre dauerte seine Ausbildung, er war in verschiedenen Bereichen eingesetzt, etwa in der Betrugs-Abteilung. „Da habe ich so spannende Sachen gemacht wie Konkurs-Verschleppung“, sagt er ironisch. „Das war gar nicht mein Ding“. Für Behrens gab es da viel zu wenig Ermittlungen draussen in der Stadt, zu wenig Vernehmungen. „Wir sind mit Kohorten von Steuerberatern gekommen, um Akten meterweise einzusammeln“. Nicht so spannend. Deswegen ab ins Mord-Dezernat. Seit 20 Jahren arbeitet er nun dort und es gab einen Fall, den er nicht vergessen kann.

Er war noch ganz neu bei der Kripo, da marschierte im Februar 1993 ein Mann in ein Autohaus am Tempelhofer Ufer, ging ins Büro, zog eine abgesägte Schrotflinte heraus und erschoss Doris Kirche, die seit 25 Jahren dort arbeitete. Kirche war eine unauffällige Mit-Fünfzigerin, sie arbeitete tadellos. Behrens und seine Kollegen wussten nicht, warum sie jemand hätte umbringen wollen. Sie suchten jahrelang nach Hinweisen. Behrens sagt: „Irgendwann war es mir fast egal, wer sie erschossen hat. Ich wollte nur noch wissen, warum diese Frau sterben musste.“ Fünf Jahre später kommt der entscheidende Hinweis. Die Täter werden verhaftet. Die Frau musste sterben, weil sie ihre große Wohnung in Wilmersdorf nicht aufgeben wollte. Der Immobilien-Makler Eberhard H. hatte den Mord in Auftrag gegeben. Würde in einer Tatort-Folge so ein Plot auftauchen, wir würden sagen: „Das ist ja Quatsch.“ Aber so banal kann das echte Morden sein. Und vielleicht eignet sich der Fall ja für einen Tatort über Gentrifizierung.

Den neuen Tatort findet Behrens übrigens „handwerklich gut gemacht“. Er findet sich und seine Polizeiarbeit darin wieder. Aber zum Tatort-Fan wird er nicht mehr. Er schaut lieber Dexter. Darin spielt ein Mordermittler die Hauptrolle, der tagsüber die Mörder fängt und nachts selbst Menschen tötet.