SW #68

Wir lieben Querdenker! Aber erst, wenn sie seit 50 Jahren tot sind.

Elliot Aronson in “The Social Animal”

SW #67

Das Undenkbare ist wieder denkbar geworden, die zynische Schwerkraft all derer in Politik und Medien, die Utopien nur nach ihrer Wahrscheinlichkeit beurteilen und verwerfen wollten, ist gebrochen. Denen, die ihre Chancen nicht mathematisch kalkulieren, die ihrem Denken keine Grenzen setzen, die ihren Glauben nicht an der Wahrscheinlichkeit ausrichten, ob in China oder Iran, in Syrien oder Japan, gebührt nicht nur Respekt, ihnen gebührt auch Dank.

Carolin Emcke

SW #66

Der Tod ist der einzige Follower des Lebens.

https://twitter.com/GregorBrand/status/271050769023782912

SW #65

Wir können allet. Twitter, Blog, scheißejal. Jeb mir en Kanal und isch bedien ihn dir. Und irgendwann, da biste so mürbe. Und dann, dann hab isch disch.

Christoph Goller, inspiriert durch Kir Royal http://www.youtube.com/watch?v=LdQyQLs2THM

SW #64

Klug und klar durch die Welt gehen, aufmerksam und ohne Groll, begleitet von hellem Witz und einer Intelligenz, die kein Vorurteil duldet und keine Phrase.

Daniel Kehlmann

SW #63

In the depth of winter, I finally learned that within me there lay an invincible summer.

Albert Camus

SW #62

Basically, I love photography – and travel. You could say I travel to take photographs and take photographs to travel

Rick Sammon

SW #61

Jedes Wort, ehe es sich von mir niederschreiben lässt, sieht sich zuerst nach allen Seiten um.

Franz Kafka

SW #60

The best minds of my generation are thinking about how to make people click ads. That sucks.

Jeff Hammerbacher

SW #59

Everyone can say his most famous moment was that ‘I have a dream’ speech. No one can go further than one sentence. All we know is that this guy had a dream. We don’t know what that dream was.

Henry Louis Taylor

SW #58

Mein Vorschlag geht dahin, [die europäische Identität] nicht nach Art der historischen europäischen Nationen zu konstruieren, die einst spaßeshalber als Gruppe von Menschen charakterisiert wurden, die durch den gemeinsamen Hass gegen ihre Nachbarn und das einende Missverständnis einer gemeinsamen Vergangenheit zusammengehalten wurden.

Timothy Garton Ash

SW #57

Statt zu fragen, wofür wir leben, fragen wir uns nur noch, wie wir möglichst lange leben. Wir mäßigen uns maßlos. Den Geburtstag eines Erwachsenen kann man nicht mit Multivitaminsaft feiern.

Robert Pfaller

SW #56

Von Perioden, die das Nebeneinander wie das Hintereinander rasch zusammenzufassen erlauben, ist umfänglicher Gebrauch zu machen. Rapide Abläufe, Durcheinander in bloßen Stichworten; wie überhaupt an allen Stellen die höchste Exaktheit im suggestiven Wendungen zu erreichen gesucht werden muss. Das Ganze darf nicht wie gesprochen erscheinen, sondern wie vorhanden.

Alfred Döblin, Berliner Programm

SW #55

Das Undenkbare ist wieder denkbar geworden, die zynische Schwerkraft all derer in Politik und Medien, die Utopien nur nach ihrer Wahrscheinlichkeit beurteilen und verwerfen wollten, ist gebrochen. Denen, die ihre Chancen nicht mathematisch kalkulieren, die ihrem Denken keine Grenzen setzen, die ihren Glauben nicht an der Wahrscheinlichkeit ausrichten, ob in China oder Iran, in Syrien oder Japan, gebührt nicht nur Respekt, ihnen gebührt auch Dank.

Carolin Emcke

SW #54

Die Geschichte ist zwar eine andere, aber die Geschichte der Geschichte, die Geschichte aller Geschichten ist ein und diesselbe

Nagib Mahfuz

SW #53

If you are not paying for it, you’re not the customer; you’re the product being sold.

blue_beetle

SW #52

Wer alle Sorgen dieser Welt vergessen will, braucht nur Schuhe zu tragen, die eine Nummer zu klein sind.

Mark Twain

SW #51

Alles ist gut. Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist. Nur deshalb. Das ist alles, alles! Wer das erkennt, der wird gleich glücklich sein, sofort im selben Augenblick.

Fjodor Dostojewski, “Böse Geister”

SW #50

Wenn der Whiskey verraucht ist

Dann gehen wir nach Surrabay

Wenn die Frau gebraucht ist Dann gehen wir nach Surrabay

Surrabay, das gibt es nicht

Das ist kein Ort

Surrabay – das ist nur ein erfundenes Wort

Bertolt Brecht

SW #49

Our scientific power has outrun our spiritual power. We have guided missiles and misguided men

Martin Luther King

SW #48

Peng, Peng im Puff!

SW #47

Because in the end, you won’t remember the time you spent working in the office or mowing your lawn. Climb that goddamn mountain.

Jack Kerouac, The Dharma Bums (via kvlv)

SW #46

No More Games. No More Bombs. No More Walking. No More Fun. No More Swimming. 67. That is 17 years past 50. 17 more than I needed or wanted. Boring. I am always bitchy. No Fun for anybody. 67. You are getting Greedy. Act your old age. Relax. This won’t hurt.

Hunter S. Thompson’s suicide note

SW #45

In Städten mit Häfen haben die Menschen noch Hoffnung.

Bernd Begemann

SW #44

Jeder Krieg hat seinen Radius der Ausbreitung. Dessen Kreis ist scharf umrissen. Seine Überquerung empfindet man physisch. […] Du erlernst Dutzende Arten von Angst. […] Und du begreifst, dass du aus dem Krieg nicht hättest zurückkehren sollen. Der Wehrpass wird nur in eine Richtung ausgestellt. Aus diesem Kreis – dem Kreis des Krieges – findet keiner mehr zurück.

Arkadi Babtschenko zog für Russland zweimal in den Krieg gegen Tschetschenien, zuerst als Wehrpflichtiger, danach freiwillig; NEON 11/2011, S.66 – 74

SW #43

Es vergeht kein einziger Tag, an dem ich nicht…”, sagt der pensionierte Vertreter für Nachschlagewerke P.Craig Lunt im Büro des Spielsshow-Moguls, der ein Geduldsspiel zwischen den Fingern hält und sich darauf konzentriert, eine Liebesperle in den Mund eines Clowns zu lenken.

David Foster Wallace in “Tiere sehen dich an”

SW #42

Germans are technocrats holding Goethe in their hand.

Inspired by Georg Diez

SW #41

We are all Caribbeans now in our own urban archipelagos…Perhaps there is no return for anyone to a native land – only fieldnotes for reinvention.

James Clifford

SW #40

Doch jetzt sind sie auf einmal überall. Die Blender. Die Hipster. All jene, die ihre Leben zu kuratieren meinen. Die sich als Künstler verstehen, auch ohne Œuvre.

Anuschka Roshani, Das Magazin 20.8.2011

SW #39

Alle Straßen verliefen schnurgerade, und am Ende jeder Straße lag der Horizont. Fahrräder, Fuhrwerke, Autos kreuzten das Blickfeld, tauchten auf, verschwanden, langsame, bewegliche Figuren auf einem großen Panorama. Ich sah mich selbst mit meinem Koffer gehen, das Blickfeld eines anderen kreuzend, eines Mannes, einer Frau, eines Kindes, die unter der an die Stirn gelegten Hand Ausschau hielten, werweißwonach, die gingen, fuhren, standen, verharrten, die sich anschickten fortzugehen oder einen Heimkehrer erwarteten. Hier, wo alle Straßen in die Ferne führten, schien das Gehen, Sehen, Kreuzen des Blicks eine unaufhörliche große Bewegung, ein Schaukasten des leisen Welttheaters, ein Aufziehspiel, das nie zu Ende ging.

Esther Kinsky, “Banatsko”

SW #38

Zwischen uniformiert und uninformiert steht nur ein kleiner Buchstabe.

@davidhug

SW #37

Eine Zeit, in der es sozial bedeutsamer ist, einen IMAP-Client konfigurieren zu können, als ein Gedicht zu rezitieren. Eine Scheißzeit.

@Einstückkäse

SW #36

I became a journalist partly so that I wouldn’t ever have to rely on the press for my information.

Christopher Hitchens, 2010

SW #35

Man gewöhnt sich an allem, auch am Dativ

SW #34

For a very long time, the intellectual consensus has been that we can no longer ask Great Questions. Increasingly, it’s looking like we have no other choice.

David Graeber, “Debt – The first 5000 Years”, S.19

SW #33

Die Suche nach dem Sündenbock ist die beliebteste aller Jagdveranstaltungen

SW #32

Charity is a way of maintaining hierarchy, not undermining it.

David Graeber, ”Debt – The first 5000 years”, S.286

SW #31

Ich glaube, was vor allem erst mal zu einer Abkehr von der parlamentarischen Demokratie führt, ist das große Missverständnis der Bevölkerung, Demokratie sei so eine Art Selbstbedienungsladen, in dem man selber als guter Politikkonsument im Sessel sitzt und immer guckt, ob einem das gefällt, was sie da gerade machen oder nicht. Und wenn einem das gerade nicht gefällt, so wie das zurzeit eben allgemeine Meinung ist, dann tönt man halt rum, die Demokratie ist in Gefahr und es läuft alles falsch.

Juli Zeh

SW #30

Sie sollten es sich ansehen, und vergessen Sie nicht, auf der Rückfahrt im Hafen von Dublin achtzugeben, was aus Irland exportiert wird: Kinder und Priester, Nonnen und Biskuits, Whisky und Pferde, Bier und Hunde…“

“Mein Kind”, sagte der Priester leise, “Sie sollten diese Dinge nicht in einem Atem nennen.

Heinrich Böll, Irisches Tagebuch

SW #29

Wir sind zu allem bereit, aber zu nichts zu gebrauchen

SW #28

Der erzwungene Stillstand in der Überflussgesellschaft ist nur die Fortsetzung des Schlangestehens in der Defizitgesellschaft.

Sabine Riedel

SW #27

Es gibt zwei Arten, viel Geld zu verdienen, sagte er, als Bücherschreiber oder als Buchmacher.

‚Auf-Schwimmen-Zwei-Vögel‘, Flann O’Brien

SW #26

Am meisten vermisse ich beim Bloggen das Kratzen des Gänsekiels auf Papier.

GeroSteiner

SW #25

Ich seh das Licht am Ende des Tellerrands.

Sportvadder Phel Ahuna

SW #24

His singed eyes, black in their deep sockets, seemed already to envision the fate that awaited him but he moved steadily on, his face set toward the dark city, where the children of God lay sleeping.

Flannery O’Connor, from The Violent Bear it Away (thanks, lauralaundry)

SW #23

Einmal so individuell wie alle anderen sein.

SW #22

Satire ist eine durchaus positive Sache. Nirgends verrät sich der Charakterlose schneller als hier, nirgends zeigt sich fixer, was ein gewissenloser Hanswurst ist, einer, der heute den angreift und morgen den.

Kurt Tucholsky

SW #21

Wenn einem nichts mehr einfällt, was man verdrängen möchte.

SW #20

Umarmungen wie kugelsichere Westen.

SW #19

Warten. Der Montag unter den Tätigkeiten